10 Dezember 2009

5 Dinge, die an Twilight nerven

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Für die meisten geistig gesunden Zeitgenossen ist „Twilight“ ein Synonym für viele Dinge, keines davon angenehm.

Wie Erbrochenes in einem überschwemmten Pissoir oder Paris Hilton in einem Film von Uwe Boll ist auch die „Twilight“-Serie Beweis dafür, dass man Schlechtes noch schlechter machen kann. Leider im Fall der blutarmen Vampire noch dazu mit großem Erfolg. Zwar hat diese Woche die bittersüße als Kinofilm getarnte Seifenoper „The Blind Side“ mit Sandra Bullock in der Hauptrolle „Twilight: New Moon“ von der Spitze der amerikanischen Box-Office-Liste verdrängt, aber noch immer sind viele Hysteriker(innen) dem Vampirwahnsinn verfallen und nerven damit ihre gesamte Umgebung...copyrightjps

Sehr geehrte Damen und Herren, die 5 Dinge, die an „Twilight“ besonders nerven:

5. Der Film

Ich habe schon einmal darauf hingewiesen, aber der Film (eigentlich beide bisher veröffentlichen Teile) ist einfach nur schlecht. Ein würdiger Anwärter auf Goldene Himbeeren in allen wichtigen Kategorien. Das Zelluloidäquivalent einer Zahnwurzelbehandlung ohne Narkose. Schlimmer wäre wahrscheinlich nur, den eigenen Vater im Bett mit seiner Schwester zu überraschen. Es ist und bleibt unbegreiflich, dass talent- und ausstrahlungslose junge Menschen mit so einer Missgeburt von Film reich und berühmt werden konnten. Die beiden Hauptdarsteller müssen Unmengen Beruhigungsmittel geschluckt haben. Diesen weggetretenen Gesichtsausdruck bekommt man nicht von Red Bull oder Mineralwasser.

4. Die Fans

Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Typen, die sich für solch eine Serie in Buch- und Filmform begeistern können. Erstens den verrückten Superfan, der durchdreht, sobald jemand auch nur anzudeuten wagt, dass die von ihm so verehrte Serie vielleicht doch nicht die von Göttern inspirierte Doktrin ist, als die er sie verstanden wissen will (bekanntestes Beispiel dieses Typus dürfte wohl der „Trekkie“ sein). Dann die einsam depressive Hausfrau, die - anstatt Antidepressiva zu schlucken – Tagträumen über einen fiktiven Mann aus einem schlechten Buch nachhängt, oder das geistig einfach gestrickte Teenagermädchen, dass Angst vor der Liebe hat und die in den Büchern und Filmen vorgeführte erste Verliebtheit mit ewiger Liebe verwechselt. Die Enthusiasten, die in Blogs und Foren groß verkünden, welch lustige und verrückte „Twilight“-Sachen sich in ihrem Privatleben abspielen, etwa die Frau, die ihren Ehemann im Bett Edward nennt. Natürlich gibt es auch einige Fans, die „Twilight“ als das sehen, was es ist, nämlich ein billiges und dümmliches Mittel, dem Alltagstrott für eine Weile zu entfliehen. Aber wir alle wissen nur zu gut, dass diese Fans nur eine verschwindende Minderheit sind.

3. Bis(s) zum Ende der Nacht (Das Buch)

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Zwar sind alle Bücher gleichermaßen schwach und kommen selten über das Niveau von Schundromanen hinaus, aber der 4. Band hat durch die darin vorkommende Symbolik. Das ist das Buch, in dem Bella und Edward „es“ schließlich doch noch tun. Und sein mehr als 100 Jahre altes Glied ist offenbar noch immer zu Höchstleistungen fähig, denn es gelingt ihm, Bella zu schwängern. Wie auch immer. Es sei nur daran erinnert, dass Edward, der wilde Kerl, Bellas Gebärmutter aufnagt, um das Baby herauszuholen. Ja, ihre Gebärmutter. Lassen Sie das auf sich wirken: Er nagt ihre Gebärmutter auf. Und das ganze wird detailliert geschildert. Zum Glück nicht allzu detailliert, aber dennoch ausführlicher als einem lieb ist. Und das ist, woran ich nun immer denken muss, wenn ich das Wort „Twilight“ höre.

2. Bella Swan

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Es überrascht wirklich, dass Stephenie Meyers sich die Mühe gemacht hat, der Heldin überhaupt einen Namen zu geben – das einfache „Du“ hätte vollauf genügt. Bella ist nicht mehr und nicht weniger als ein warmer Körper, auf den kreischende Fans im Geist ihr eigenes Gesicht projizieren können. Obwohl sie als unscheinbar beschrieben wird, machen sich sofort alle Burschen in der Schule an sie heran. In weiterer Folge kämpfen der muskulöse Werwolf und der erotisch-mysteriöse Vampir auf Leben und Tod um den Platz an ihrer Seite, dann heiratet sie den Vampir, bringt sein Kind zur Welt und wird zur Vampirin, was sie natürlich für alle Männer weltweit anziehend macht, nicht nur für die Jungs in Kleinstadt, USA. Und was hat sie geleistet, um dieses Übermaß an Glück zu verdienen. Gar nichts! Sie verbringt die meiste Zeit damit, sich darüber zu beklagen, dass, obwohl alle nett zu ihr sind, jedermann in Forks (wo sie vor sich hin grübelnd lebt) ein Arschloch ist, nur weil er eben nicht der von ihr geliebte Edward oder ein Mitglied seiner Familie ist. Einige Male schafft sie es beinahe, sich umzubringen, aber stets wird sie von einem ihrer vielen Bewunderer im letzten Augenblick gerettet. Nicht eine einzige Szene in den Filmen oder den Büchern gibt Aufschluss darüber, was dieser jungen Frau so interessant sein soll, abgesehen davon, dass Eddykins ihre Gedanken im Unterschied zu denen aller anderen nicht lesen kann. Sie ist schlicht und ergreifend Bella Durchschnittsmädchen. Eine durch den Mund atmende Langweilerin, die in das perfekte Leben gestolpert ist. Und dasselbe könnte Ihnen passieren. Natürlich. Eines Tages wird völlig grundlos ein attraktiver Vampir auf einem edlen Ross in Ihre Straße geritten kommen, seine alabasterweiße Hand ausstrecken und Ihnen mit maskulin tiefer Stimme zuraunen: „Komm mit mir“. Denn im Geheimen ist ein jeder und eine jede besonders.

1. Edward Cullen

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Oh, wie ich Dich verabscheue! Vor allem liebe ich, dass ohne Unterlass darauf hingewiesen wird, dass er der perfekteste, wunderbarste Mann aller Zeiten ist. Oh, mein Gott! In Wahrheit ist er doch nur ein seelenloses Etwas, ein unverschämt kommerzieller Griff nach dem großen Geld. Er ist das geistig zurückgebliebene Retortenbaby unter den romantischen Helden der Unterhaltungsliteratur. Aufmerksam, liebend, sieht sich nach anderen Mädchen nicht einmal um, hat noch nie Sex gehabt, ist in keinster Weise bedrohlich, außer für andere junge Männer (und Bella, die das aber nicht bemerkt, da der emotionale Missbrauch unter einem Mantel aus Zuneigung und Fürsorge verborgen ist. Er behandelt sie wie sein liebstes Haustier.) Und er ist ja so attraktiv! Stephenie Meyers ist so verliebt in ihre eigene Kreation, dass man bisweilen unangenehm berührt ist. Unwillkürlich fühlt man sich an Pygmalion erinnert. Edward, diese gottgleiche Verkörperung viriler und zugleich jungfräulicher Perfektion ist wie geschaffen, um die Höschen pubertierender Mädchen feucht werden zu lassen. Traurig daran ist nur, dass Stephenie Meyers dieser Umstand während des Schreibens nicht aufgefallen sein dürfte, sie hat wohl nur über einen Jungen geschrieben, mit dem sie gerne ins Bett gegangen wäre.

 

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