Als bekannter Filmschauspieler oder Musiker kann man – sofern man keine Hemmungen – hat, seinen Namen für alle Arten von lizenzierten Produkten zur Verfügung stellen.
Die leicht beeinflussbaren Teenager werden schon den ganzen Müll kaufen, der da mit den Namen von Berühmtheiten versehen auf den Markt geworfen wird. Wer wird schon gerne auf dem Schulhof oder in der Pause gehänselt, nur weil er oder sie noch nicht den neuesten offiziellen Aufkleber, die Lunchbox, die lizenzierte Schultasche oder das neueste Poster des angesagten Stars sein eigen nennt?
Und für die Konsumenten über 25 gibt es zu diesem Zweck Duftwässerchen bestimmter Prominenter zu kaufen. Von fast jedem Star kann man mittlerweile ein Parfüm erwerben. Wer will, kann sich der Illusion hingeben, Kylie Minogue, Britney Spears, Celine Dion, Jennifer Lopez, etc., etc., hätten sich die Mühe gemacht, extra für ihre Fans die erlesensten Parfümerien der Welt aufzusuchen, um einen eigenen Duft zu kreieren. Aber dabei handelt es sich um Düfte lebender Stars. Wie aber kann ein toter Musiker ins Parfümgeschäft einsteigen? Reicht es aus, die Leichtgläubigkeit der eingefleischten Fans auszunützen? Eigentlich ja, aber es bedarf dazu auch noch einer gehörigen Portion chemischen und sonstigen Schnickschnacks. Stimmt´s, Michael Jackson?
Der Jackson-Clan, der besonders wenige Hemmungen zu haben scheint, den Nachlass des großen Verstorbenen zu Geld zu machen, schreckt also auch nicht davor zurück, den Geruch des „King of Pop“ unter die Leute zu bringen. Aber wie ist das möglich, wenn er schon seit einiger Zeit im Jenseits den Moonwalk macht?
In dieser Geschichte spielt ein eigenartiger Typ namens John Reznikoff eine wichtige Rolle. Nie von ihm gehört? Macht nichts. Dieser Herr hat die größte Sammlung von Haaren historischer Persönlichkeiten. Kein Scherz; er besitzt Haarsträhnen von Berühmtheiten wie Edgar Allan Poe, Abraham Lincoln, Albert Einstein und Marilyn Monroe. Wie er an die Objekte seiner Begierde herankommt, ist ein ziemliches Rätsel. Entweder haben wir es hier mit einem gewieften Grabräuber zu tun oder der Herr ist mit vielen Friseuren eng befreundet. Aber was kann man mit all diesen Haarsträhnen anfangen? Man kann entweder daran riechen - oder sie zur Herstellung von Parfüm nützen.
Parfüm aus Haar, geht das? Natürlich ist es nicht möglich, einfach ein Büschel Haare zu nehmen und auszupressen, damit eine wohlriechende Flüssigkeit herauskommt. Nein, man muss sich an ein in Los Angeles ansässiges Unternehmen namens My DNA Fragrance wenden, das behauptet, dann aus Haaren gewinnen und in etwas verwandeln zu können, nach dem man riechen möchte.
Da nun John Reznikoff über eine riesige Auswahl an Harren toter Menschen verfügt, hat er sich mit My DNA Fragrance zusammengetan, um besessenen Fans und anderen Schwachsinnigen die Möglichkeit zu geben, wie die von ihnen verehrte tote Person zu riechen. Michael Jackson ist nun der neueste „Klient“ auf der immer länger werdenden Liste des Unternehmens. Der Vorsitzende von My DNA Fragrance, Carlton Enoch, erklärte gegenüber
Economic Times: „Wir benützen den genetischen Code, um den duft zu kreieren. Wenn sie MJs duft auflegen, dann ist das sein spezieller Duft. Unser Bestseller ist Elvis, aber MJ verkauft sich auch sehr gut. Es ist ein kräftiger Duft, und es ist kein Alkohol darin enthalten.“
Was, kein Alkohol?? Michael Jackson hat Alkohol fast ebenso geliebt wie Übernachtungen mit kleinen Buben. Irgendwo im Jenseits wird er sich gerade vor Wut den Schritt fassen.
Jetzt, da Weihnachten vor der Tür steht, stellt sich nur die Frage, ob auch der Durchschnittsmensch seinen eigenen, auf DNA basierenden Duft zusammenbrauen lassen kann. Wohl besser nicht. Sonst käme wahrscheinlich jemand auf die Idee, ein paar Schamhaare einzuschicken, um dann zuzusehen, wie irgendein armer Trottel sich das verdächtig riechende Parfüm ins Gesicht klatscht.
Möge die ganze Welt nur mehr nach Prominenten riechen!
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