29 September 2009

Freiheit für Roman Polanski!

Bookmark and Share

 

roman polanski  Dass sich gerade die Schweiz, die über Jahrhunderte hinweg ein Ort der Zuflucht für verfolgte aus aller Herren Länder gewesen ist, auf so schändliche Weise zum Diener amerikanischer Strafverfolgungsbehörden macht, ist ein Skandal. Natürlich soll das nicht heißen, dass Roman Polanski unschuldig ist. Sich an einer Minderjährigen zu vergehen, ist nicht in Ordnung, aber der lange zurückliegende Vorfall muss in den richtigen Zusammenhängen gesehen werden.

Die 1970-er Jahre waren eine Zeit des hemmungslosen Hedonismus, der durchtanzten Nächte im „Studio 54“, der Champagnerorgien und der Nasen voller Koks. Der pornographische Film eroberte den Markt und die Öffentlichkeit, Swinger-Clubs schossen aus dem Boden, in den Vorstädten wurden so genannte „Schlüsselpartys“ gefeiert, und unter den Reichen und Berühmten herrschte die Einstellung, dass alles erlaubt sei. Besonders auf sexuellem Gebiet wurde eifrigst herumexperimentiert, Lou Reed und David Bowie machten homosexuelle Erfahrungen (allerdings nicht miteinander), George Harrison und Eric Clapton tauschten die Ehefrauen, diversen Hardrockern konnten die Mädchen gar nicht jung genug sein...

Wenn man Roman Polanski vorwirft, sich unter Drogen- und Alkoholeinfluss an einer Minderjährigen vergangen hat, dann könnte man auch jede Menge anderer Künstler anklagen, zum Beispiel Jimmy Page, den Gitarristen von Led Zeppelin, der in jeder größeren amerikanischen Stadt eines oder mehrere dieser „Nymphchen“ hatte, mit denen er regelmäßig orgiastische Backstage-Partys feierte, wobei sicher auch Alkohol und Drogen im Spiel waren. Ob richtig oder nicht, so waren nun einmal die Zeiten.

Bei Roman Polanski kommt noch die persönliche Lebensgeschichte dazu. Bekanntlich wurde seine hochschwangere Verlobte Sharon Tate im Jahre 1968 von der „Manson-Gang“ auf bestialische Weise ermordet. Welche Auswirkungen dieses Ereignis auf einen hochsensiblen Künstler wie Roman Polanski gehabt haben muss, lässt sich nicht einmal ansatzweise erahnen. Das ist natürlich kein Freibrief und keine Entschuldigung für etwaige Verfehlungen, macht es aber verständlicher, dass sich der hochtalentierte Regisseur in dem darauf folgenden Jahrzehnt mit allerlei tauglichen und untauglichen Mitteln über den schmerzlichen Verlust hinwegzutrösten trachtete.

Außerdem ist er nicht ungestraft davongekommen. Dass sich seine Karriere entwickelte sich nach der Flucht aus den USA lange Zeit nicht gerade prächtig entwickelte und er etliche Projekte entweder gar nicht oder nur in kleinerem Rahmen verwirklichen konnte – große Filmbudgets lassen sich nun einmal fast ausschließlich in den USA auf die Beine stellen – ist für so einen Vollblutkünstler Strafe genug. Außerdem muss darauf hingewiesen werden, dass er finanzielle Wiedergutmachung geleistet hat.copyrightjps

Die jetzige Schmierenkomödie lässt sich nur durch folgende Umstände erklären:

  1. Den geradezu hysterischen Umgang der Amerikaner mit allem, was nur irgendwie mit Sexualität zu tun hat. Die Schweizer sollten in dieser Beziehung sensibler sein, wurde doch erst vor wenigen Jahren ein kleiner Schweizer Bub in Untersuchungshaft genommen, weil er seiner Schwester die Unterhose hinuntergezogen hatte.

  2. Das US-Strafrechtsverständnis, dem nicht Recht und Gerechtigkeit zugrunde liegen, sondern ein alttestamentarisches Bedürfnis nach Rache.

  3. Die Notwendigkeit, als Staatsanwalt, eigentlich Bezirksanwalt (District Attorney) durch spektakuläre und medienwirksame Fälle auf sich aufmerksam zu machen, um wieder gewählt zu werden. In diesem Fall spricht vieles dafür, dass sich jemand durch das Aufgreifen eines uralten Falles profilieren möchte. Wurde nicht auch Michael Jackson, der sicher auch nicht ganz unschuldig war, über viele Jahre hinweg von einem überergeizigen District Attorney verfolgt? Roman Polanski ist da als Ausländer ein noch viel dankbareres „Opfer“.

  4. Das Bedürfnis der Schweizer Behörden, nach den langwierigen Verhandlungen um ein neues Amtshilfeabkommen mit den USA im Zusammenhang mit den Streitigkeiten um angebliche Beihilfe zur Steuerhinterziehung von Seiten der UBS(Stichwort: Bankgeheimnis), unter Beweis zu stellen, dass man ein verlässlicher Partner und gewillt ist, die Vereinbarungen einzuhalten. Die Schweizer Bundesregierung leugnet zwar jeden Zusammenhang mit dem Abkommen, aber dass Roman Polanski gerade jetzt verhaftet wurde, ist zumindest verdächtig. Er war über viele Jahre hinweg immer wieder als Gast in der Schweiz und besitzt dort sogar ein Ferienhaus.

Die Schweizer Justizbehörden täten gut daran, Roman Polanski möglichst bald auf freien Fuß zu setzen und ausreisen zu lassen, denn diese unappetitliche Angelegenheit ist ein weiterer Versuch der USA, der ganzen Welt ihr Rechtsverständnis aufzuzwingen. Solange die USA sofort Zeter und Mordio schreien, wenn irgendwo auf der Welt einer ihrer Bürger eingesperrt oder vor Gericht gestellt wird, und sie sofort ehemalige Präsidenten oder Senatoren ausschicken, um die „armen“ und „unschuldigen“ US-Bürger heimzuholen, kurz gesagt, nicht bereit sind, die Rechtssprechung anderer Länder zu respektieren, solange sollten sich die Länder Europas weigern, Europäer an die USA auszuliefern.

Roman Polanski hat sich seit seiner Flucht aus den USA nichts mehr zuschulden kommen lassen (zumindest ist nichts Negatives bekannt geworden) und es steht nicht zu befürchten, dass er nochmals eine ähnliche Tat begehen könnte. Warum sollte er also jetzt nach so vielen Jahren und in fortgeschrittenem Alter für einen “dummen Fehler” bestraf und ihm so vielleicht die Möglichkeit genommen werden, noch das eine oder andere filmische Meisterwerk zu schaffen? Lasst ihn frei,  auf dass er uns noch eine Weile mit seiner Kunst erfreuen möge!


 

27 September 2009

Das iranische Atomprogramm stellt keine Bedrohung dar

Bookmark and Share

 

middle_east_pol_2003 Bei der UNO-Vollversammlung und dem G-20-Gipfel in Pittsburgh hat die Information, der Iran baue eine zweite Uranaufbereitungsanlage, für viel Aufregung gesorgt. Warum eigentlich? Verfügen nicht sechs der G-20-Staaten selbst über Atomwaffen?

Wie jeder andere Staat hat auch der Iran das Recht – er muss das Recht haben! -, Atomkraft zum Zweck der Energiegewinnung zu nutzen. Führt man sich die Topographie des Landes vor Augen, wird man zugeben müssen, dass der Iran auf diese Art der Energiegewinnung wahrscheinlich in größerem Ausmaß angewiesen ist als viele der Länder, die bereits Atomkraftwerke in Betrieb haben und jetzt als Maßnahme zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes neue Kraftwerke bauen beziehungsweise bestehende ausbauen. Eine wesentliche Voraussetzung, um Uran in der Form von Brennstäben für die Stromerzeugung nutzen zu können, ist dessen Aufbereitung, das heißt Anreicherung. Und dafür benötigt man nun einmal entsprechende Anlagen. Es hat fast den Anschein, als wollten die höchstentwickelten Industrienationen diese Hochtechnologie ausschließlich sich selbst und befreundeten Staaten vorbehalten. Wenn man die Vorschläge, die dem Iran von den USA und anderen gemacht wurden, Revue passieren lässt, kann man sich nur noch an den Kopf fassen. Da wird doch allen Ernstes vorgeschlagen, dass Russland oder ein anderer Staat die Aufbereitung der Brennstäbe übernehmen könnte. Es ist also sicherer, wenn hoch radioaktives Material entweder per Bahn durch die unruhige Kaukasusregion oder auf Schiffen am Horn von Afrika und den dort agierenden Piraten vorbei transportiert wird, als die Aufbereitung des Urans dort vorzunehmen, wo es zum Einsatz kommen soll!?

Bis jetzt wurde kein Beweis dafür erbracht, dass der Iran zu militärischen Zwecken Uran aufbereitet. Deshalb sind auch die Sanktionen der UNO eine Unverschämtheit. Der Iran hat keine internationalen Vorschriften verletzt, sondern der „westen“ vermutet lediglich, dass die Regierung in Teheran vielleicht irgendetwas beabsichtigen könnte. Und selbst wenn dem so wäre? Worin bestünde die große Gefahr?

Etwa darin, dass Terroristen Zugang zu Atomwaffen bekommen könnten? Das ist eine Befürchtung, die schon im Zusammenhang mit den angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen geäußert wurde. Tatsache ist, dass man sehr leicht feststellen kann, woher atomwaffenfähiges Material stammt. Außerdem lässt sich dieses kaum verbergen. Es ist ein riesiger Aufwand, radioaktive Substanzen zu transportieren (Bleibehälter, etc.). Terroristen haben mit Sicherheit ein viel größeres Interesse an biologischen und chemischen Kampfstoffen sowie militärischen Sprengstoffen, die sich sehr gut verbergen, leicht transportieren und ohne den Einsatz von Raketen oder Flugzeugen überall einsetzen lassen.

Bleibt die Bedrohung durch den Iran selbst. Aber gegen wen sollte die Führung in Teheran Atomwaffen einsetzen? Etwa gegen Israel? Das hätte die sofortige atomare Vernichtung des Iran durch die USA zur Folge – und das ist den Mullahs sehr wohl bewusst.copyrightjps

Betrachtet man die strategische Lage im Nahen und Mittleren Osten, dann kann kein Zweifel daran bestehen, dass ein allfälliges Atomwaffenprogramm des Iran ausschließlich der Verteidigung und der Abschreckung dienen wird. Israel und Pakistan verfügen verbotenerweise über Atomwaffen, die Türkei, mit der der Iran im Wettstreit um Einfluss in den islamischen Republiken der ehemaligen Sowjetunion liegt, ist Teil der NATO und militärisch hochgerüstet. Der Iran ist von amerikanischen Militärbasen regelrecht eingekreist. Wie würden sich die USA, diese „Vorkämpfer“ für Recht und Frieden fühlen, wenn plötzlich direkt an ihren Grenzen iranische oder russische oder chinesische Militäreinrichtungen entstünden? Die USA, die wegen einiger weniger sowjetischer Rakete auf Kuba um ein Haar den 3. Weltkrieg begonnen hätten? Und diese USA, die den Iran umzingelt haben, fühleniran sich jetzt durch dessen Atomprogramm bedroht? Wenn sich jemand bedroht fühlen darf, dann doch wohl der Iran. Und genau um dieser Bedrohung zu begegnen, treibt die Führung in Teheran vermutlich das Atomprogramm so rasch voran. Erst wenn man über Massenvernichtungswaffen verfügt, muss man nicht ständig davor zittern, vielleicht von den USA angegriffen zu werden, wie das Beispiel Nordkorea zeigt. Dass der Irak über keine Massenvernichtungswaffen verfügte, war spätestens in dem Moment klar, als die einzige verbliebene Supermacht mit den Angriffen begann. Denn wie die Geschichte nachdrücklich belegt, legen sich die lieben USA spätestens seit dem 2. Weltkrieg nur mit Gegnern an, die keine ernsthafte Bedrohung darstellen. Durch Mut haben sich die Amis noch nie ausgezeichnet.

Um die „Bedrohung“ durch den Iran noch weiter zu relativieren, hier einige Fakten. Die USA, die ihre Sicherheit gefährdet sehen, waren seit dem Ende des 2. Weltkrieges in weit über 200 (!) militärische Auseinandersetzungen verwickelt – zumeist als Aggressor -, während der Iran seit der Gründung der islamischen Republik nur ein einziges Mal (!) Krieg führte – und zwar zur Verteidigung gegen den Irak, der mit tatkräftiger Unterstützung aus Washington ohne wirklichen Anlass über den Nachbarn herfiel. Warum sollte sich an der prinzipiell friedlichen Haltung des Iran plötzlich etwas ändern? Dieses Gefühl der Bedrohung auf Seiten der USA lässt sich nur damit erklären, dass man dort noch immer der Ansicht ist, gewisse Staaten und Völker seien von Haus aus Böse, dass das Ganze also ein Ausfluss der Weltanschauung ist, die Ronald Reagan dazu veranlasste, die Sowjetunion als „Reich des Bösen“ zu bezeichnen, und Bush junior dazu „inspirierte“, von der „Achse des Bösen“ zu sprechen.

Atomprogramm einstellen soll, dann müsste man dem Land im Gegenzug Sicherheitsgarantien geben und ihn mit konventionellen Waffen so weit aufrüsten, dass er sich gegen alle Nachbarn - auch diejenigen, die über Atomwaffen verfügen – erfolgreich verteidigen kann. Das werden die USA jedoch nie zulassen, da sie sich auf diese Weise der militärischen Option gegen das ungeliebte Mullah-Regime berauben würden.

Schon Jacob Robert Oppenheimer, der „Vater der Atombombe“, der anlässlich der Zündung der ersten A-Bombe in New Mexiko an die Stelle aus der „Bhagavad-Gita“ denken musste, nämlich: „Ich bin zum Tod geworden, dem Zerstörer der Welten“, und sich in der Folge gegen den Bau der Wasserstoffbombe aussprach, meinte, dass die Atombombe viel zu gefährlich sei, als dass sie nur einem Staat zur Verfügung stehen sollte. Entweder dürfen alle Staaten Atomwaffen haben, oder aber keiner. Die derzeitige Situation ist äußerst gefährlich, da sich die Atommächte anmaßen (können), ohne allzu großes Risiko über jeden anderen Staat herzufallen, während sie selbst durch ihr Atomwaffenarsenal weitgehend geschützt sind. Dass gerade die Atommächte USA, Großbritannien und Frankreich so massiv Sanktionen gegen den kleinen Iran fordern, ist geradezu pervers.

Wenn die USA, die über mehr Atomwaffen verfügen, als alle anderen Länder zusammen, so große Bedenken gegen diese Art von Massenvernichtungswaffen haben, dann sollen sie doch mit gutem Beispiel vorangehen und die Hälfte ihres Arsenals verschrotten – es würde an ihrer militärischen Überlegenheit nicht das geringste ändern.

Wenn Sie zu denjenigen zählen, die  der zurzeit von den westlichen Staaten betriebenen Iran-Politik kritisch gegenüberstehen und,sich nicht verängstigen lassen, dann könnten Sie folgenden leicht zu lesenden und nicht sehr dicken Bücher interessieren:


 

P.S.: Es sei daran erinnert, dass die USA der einzige Staat sind, der Atomwaffen eingesetzt hat, und dass Harry Truman, wenn man seinen Tagebuchaufzeichnungen Glauben schenken darf, sogar mindestens zweimal ernsthaft in betracht gezogen hat, die Sowjetunion und China mit atomaren Mitteln zu vernichten.

Die islamische Republik Iran hingegen hat nie Massenvernichtungswaffen eingesetzt, vielmehr wurden iranische Soldaten und Zivilisten irakischer Giftgasangriffe.

 

23 September 2009

Style Over Substance

Bookmark and Share

 

Sind Kleidung und Auftreten heutzutage wirklich wichtiger als die Musik?

Wenn man bedenkt, wen es in letzter Zeit an die Spitze der Hitparaden gespült hat, dann muss diese Frage wohl (leider!!) mit einem Ja beantwortet werden. Natürlich gab es solche Produzenten von Gefälligkeitspop auch schon in früheren Zeiten, aber niemand hätte in den 60-er Jahren die Monkees mit den Beatles oder Pink Floyd auf eine Stufe gestellt, während heute Lady GaGa oder Katy Perry, um nur zwei zu copyrightjps nennen, nicht nur für Popstars, sondern allen Ernstes für Künstler gehalten werden.

Diese bedenkliche Entwicklung hat selbstverständlich nicht erst in den letzten paar Jahren eingesetzt, sondern bereits Anfang der 1980-er Jahre mit dem Start des damals revolutionären TV-Musiksenders MTV begonnen. Da zu der Zeit kaum jemand Musikvideos produzierte, wurde einfach alles gesendet, was man auftreiben konnte, ein Umstand der so manche Karriere beflügelt hat, man denke nur an den sensationellen Erfolg von Michael Jackson, der ohne MTV nicht möglich gewesen wäre. Leider war ab diesem Moment die Musik nicht mehr so wichtig wie die Künstler, die ihm Video zu sehen waren, was unter anderem zu der geschmacklichen Entgleisung des 80-er Jahre Hairspray-Metal und dem Skandal um „Milli Vanilli“ geführt hat. Aber das war leider noch nicht das Schlimmste. Da die Ästhetik der Musikvideos mit ihren hektischen Schnittfolgen und oft handgehaltener Kamera bei jugendlichen gut ankamen und bald über Action-Filme Eingang in den Mainstream fand, begann sich die Werbeindustrie für diese form visueller Gestaltung zu interessieren. Innerhalb kürzester Zeit waren kaum mehr Unterschiede zwischen Musikvideos und Werbeclips für Sportschuhe, Softdrinks, oder andere speziell für Jugendliche gedachte Produkte wahrnehmbar, was dazu führte, dass man dazu überging, Musik als ein Produkt wie jedes andere anzusehen und ebenso zu vermarkten. Von da an stellte sich nicht mehr die Frage, ob jemand singen oder gute Lieder schreiben kann, sondern alles drehte sich nur noch um die Vermarktbarkeit der Person. Etwa um diese Zeit begannen auch die unerträglichen Boygroups wie Schwammerl aus dem Boden zu sprießen.


Und seither ist es noch schlimmer geworden. Zwar findet ab und zu noch ein echter Künstler den Weg ins Rampenlicht, und alle heiligen Zeiten gibt es ein wirklich originelles Video zu bestaunen, aber im Großen und Ganzen wird jeder, der es schafft, irgendwie auf sich aufmerksam zu machen, in ein Tonstudio und dann vor die Videokamera gezerrt, in der Hoffnung, den neuen Superstar gefunden zu haben. Selbst Paris Hilton hat ja schon ein Album „besungen“. Und was kommt heraus, wenn man solche Schönheiten, Ausgeflippte oder mit sonstigen Maschen, z.B.: Beleidigungen in der Art von Eminem, in das Scheinwerferlicht drängenden Personen unter Vertrag nimmt? „Konsumerotik“ a la Madonna, Britney Spears, Kylie Minogue, Lady GaGa. Mit enormem technischem Aufwand wird etwas produziert, das Musik sein soll, aber ohne jede Substanz ist und wie ein überlanger Werbejingle klingt. Wenn der Konsument oder Fan Glück hat, absolviert der Künstler dann auch noch „Live“-Auftritte, wobei er oder sie natürlich nicht singt. Warum irgendjemand 100$ und mehr für ein Konzertticket bezahlt, um dann Musik von der Harddisc zu hören und einer ausstrahlungs- und talentfreien Person dabei zuzusehen, wie sie leicht bekleidet über die Bühne torkelt, was heutzutage als Tanzen gilt, bleibt ein ewiges Rätsel.

Und dann wundern sich die Plattenfirmen, dass ihre Umsätze ständig sinken und immer weniger Leute bereit sind, für den Kommerzmist der heute die Hitparaden dominiert, Geld auszugeben. Natürlich lädt man sich die Hits, wenn man sie denn haben muss, irgendwo gratis herunter. Tokio Hotel, Lady GaGa und Konsorten sind keine Stars und nie und nimmer Künstler, sondern der Anfang vom Ende der Popmusik.

 

18 September 2009

Lady GaGa ist kein Star!

Bookmark and Share

 

Aus dem Fernsehen, aus dem Radio, von den Titelseiten der Zeitschriften, von überall springt einem Lady GaGa entgegen. Sie scheint momentan allgegenwärtig zu sein. Aber macht sie das schon zu einem Star? Nein! Sie ist lediglich das Produkt perfekter Publicity, ein aufgeblähtes Nichts. Und die Publicity-Methoden sind fast ausnahmslos bei Madonna abgeschaut.

SPL104222_007 Lady GaGa ist keine attraktive Frau. Wenn man sie genauer betrachtet erinnert sie mehr an einen grell geschminkten Transvestiten. Ihre Nase ist zu groß, das Gesicht insgesamt nicht schön. Deshalb scheint sie auch alles zu unternehmen, um durch auffälligste Haarkreationen und knappe Bekleidung von ihrem Gesicht abzulenken. Mangelnde Attraktivität wäre kein Problem, wenn sie wenigstens Ausstrahlung hätte... (Nein, grelles Auftreten allein ist keine Ausstrahlung.)

Ihre mal an Badeanzüge, mal an Dominas, dann wieder an ganz anderes erinnernden Kleidungsstücke erwecken allesamt den Eindruck, als seien sie bei von Madonna oder Kylie Minogue ausgemustert worden. Das Haar schreit in einem fort „Perücke!“, das Make-up würde besser in den Zirkus passen.

Es wird gerne behauptet, Lady Gaga sei eine große Künstlerin. Wie man zu diesem Schluss kommen kann, bleibt ein Rätsel. Nicht jeder ist automatisch ein Künstler, nur weil er oder sie in der Lage ist, am Computer ein paar simple Rhythmen und am Synthesizer einige mehr oder minder originelle Sounds zusammenzubasteln. In diesem speziellen Fall nennt sich das Ergebnis soulless electronic pop (sie selbst la_gaga__o bezeichnet ihre „Musik“ so) und erinnert sehr stark an den Eurodance der frühen 90-er Jahre, nur leider ohne interessante Melodien. Die Dame kann nämlich nicht singen. Verglichen mit Lady GaGa ist selbst eine so mäßig begabte Person wie Madonna eine Meistersängerin.

Lady GaGa ist weder sonderlich originell, noch kann sie gut singen, auch das Tanzen scheint nicht ihr Metier zu sein - schließlich stöckelt sie mehr oder weniger unbeholfen auf der Bühne herum -, einzig und allein Theater um ihre Person versteht sie zu machen. Darin ist sie übrigens einer Blondine namens Paris sehr ähnlich. Hätte die weltbekannte Erbin aus einer Hotelier-Familie nicht selbst schon ein paar Lieder veröffentlicht, würde es sich geradezu aufdrängen, Frau GaGa als „Paris Hilton der Popmusik“ zu bezeichnen.

P.S.: Ein kleines Rezept:

Man nehme 80% Madonna, minus der Reste an Originalität, über die diese noch verfügt, addiere 20% Peaches, ohne deren Unverfrorenheit und Unbeschwertheit, und, voilà, heraus kommt Lady GaGa.


 

16 September 2009

Gedankensplitter (1)

Bookmark and Share

 

plastikamstrand Ist es nicht erschreckend, dass das Verhältnis von Plastikteilchen zu Plankton in den Weltmeeren mittlerweile 60:1 beträgt. Was wie Wasser aussieht, ist innerhalb der letzten 10 oder 15 Jahre zu einem regelrechten Plastikmatsch geworden. Die Fische halten das Plastik für Plankton, saugen es ein und verhungern mit vollem Magen. Ohne allzu große Übertreibung kann man sagen, dass wir in einer plastifizierten Welt leben und früher oder später an dem ganzen Plastik, das seine Gifte nach und nach an Boden, Wasser und Luft abgibt zugrunde gehen werden.

 

*

Mittlerweile werden 50 – 60% aller Sachbücher nicht mehr von der Person geschrieben, deren Name als Autor groß auf dem Cover prangt. Ist das nicht eine form von Betrug, vergleichbar mit dem Skandal um „Milli Vanilli“ Anfang der 90-er Jahre? Würden Sie für das Buch eines Unbekannten genauso viel zahlen, wie für ein Werk eines angesehenen Experten oder eines Prominenten? Wenn nicht, dann überlegen sie gut, ob sie nicht vielleicht über den Tisch ziehen will. copyrightjps

Auch in der Belletristik, ja selbst in der so genannten hohen Literatur soll das „Ghostwriting“ schon Fuß gefasst haben...

 

*

Es wurde und wird viel über das geheimnisvolle Lächeln sowie die Identität der „MONA LISA“ gemutmaßt, aber ist Ihnen schon aufgefallen, dass sie keine Augenbrauen hat?

 

*

Hier noch einige mehr oder minder nützliche Informationen:

Wussten Sie schon,

  • dass in einem Quadratkilometer ländlichen Bodens mehr Insekten leben als es Menschen auf der Welt gibt?
  • dass im Zweiten Weltkrieg ein Gerät entwickelt wurde, mit dessen Hilfe man 4000 Wörter (!) auf eine Fläche von der Göße eines Reiskorns drucken konnte?
  • dass ein Maulwurf in nur einer Nacht einen Tunnel von 100 Metern Länge graben kann?
  • dass der Augapfel eines Vogel Strauß größer ist als sein Gehirn?
  • dass die Ameise dasjenige Lebewesen ist, das im Verhältnis zu seiner Körpergröße das größte Gehirn hat?

 

12 September 2009

Zwei Fragen zu 9/11

Bookmark and Share

 

wtc2 Ich möchte mich hier nicht mit den schon allzu oft gestellten Fragen befassen, etwa ob der kurz vor dem Einsturz des ersten Turmes (des Südturmes) von ganz unten aufsteigende weiße rauch von Sprengungen in den Untergeschoßen herrührt oder warum ein entführtes Passagierflugzeug völlig ungehindert in den bestgesicherten Luftraum der Welt eindringen und dort eine runde drehen kann, ehe es in das Pentagon kracht. Auch die Frage, warum Bürgermeister Giuliani schon 45 Minuten vor dem Einsturz des ersten Turmes wissen (zumindest sagen) konnte, das die Türme demnächst einstürzen werden. Oder warum sich ein mutmaßlicher islamischer Fundamentalist wie Muhammad Atta sich in Florida in einer Bar in aller Öffentlichkeit betrank. Diese und ähnliche Fragen wurden schon oft genug gestellt und oft genug – zumeist unzureichend – beantwortet. Mich interessieren zwei andere Aspekte:

1. Sollte man nicht annehmen, dass Terroristen den größtmöglichen Schaden verursachen möchten? Es wurde viel über die „geniale“ Vorbereitung der Anschläge vom 11.September 2001 gesprochen und geschrieben, aber niemand scheint sich zu fragen, warum die Attentäter die Flugzeuge so früh am Morgen in die Türme des World Trade Centers steuerten (der erste Einschlag erfolgte gegen 8 Uhr 36 Ortszeit)? Selbst islamischen Fundamentalisten sollte bekannt sein, dass die meisten Amerikaner erst um 9 Uhr zu arbeiten beginnen – es gibt sogar einen Hit mit dem Titel „9 to 5“. Hätte es da nicht mehr Sinn gemacht, die Anschläge zum Beispiel gegen halb 11 Uhr durchzuführen, wo die meisten Menschen in den Büros gewesen wären? Und warum steuerten die Attentäter das entführte Flugzeug (wenn es denn nicht etwas anderes war) beim Anschlag auf das Pentagon ausgerechnet in den Trakt, der gerade umgebaut wurde, wo doch andere Teile des riesigen Gebäudes leichter zu treffen gewesen wären? Es entsteht geradezu der Eindruck, dass die Terroristen möglichst wenige Menschen töten wollten... (Nicht das ich mir mehr Opfer gewünscht hätte. Jeder Getötete ist einer zu viel.)copyrightjps

2. Warum hat man sich von Seiten der Regierung nicht um lückenlose Aufklärung bemüht und so das Aufkommen von „Verschwörungstheorien“ von Anfang an unterbunden? Angesichts von Vorratsdatenspeicherung, Fingerabrücken in Reisepässen, Kopieren aller Daten von der Festplatte des Notebooks bei der Einreise in die USA, etc. wird der Bürger immer mit dem Hinweis „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“ beruhigt. Sollte Dasselbe nicht auch für Regierungen gelten? Wenn die amerikanische Regierung nichts zu verbergen hat, sollte sie endlich alle Unterlagen veröffentlichen. Es wurde zwar eine offizielle Untersuchung „veranstaltet“, aber wurden nur genehme Zeugen gehört. Eine Senatsuntersuchung zum angeblichen „Versagen der Kommunikation“ zwischen den verschiedenen Bundesbehörden – der offizielle Grund dafür, dass keine der Maschinen abgeschossen wurde, sondern das Pentagon sich stattdessen damit begnügte, die Vorgänge auf dem Radar zu verfolgen - wurde auf persönlichen Wunsch von Präsident Bush auf ein Minimum beschränkt, „um nicht wichtiges Personal und Ressourcen vom Kampf gegen den Terror abzuziehen“. In dem Moment, da man in Usama Bin Ladin den vermeintlichen Urheber der Anschläge ausgemacht hatte, war jedes Interesse an der Aufklärung der wahren Hintergründe verflogen. Dass angesichts vieler offener Fragen die „Verschwörungstheorien“ nur so sprießen mussten, war vorherzusehen.


An dieser Stelle empfehle ich noch einmal ausdrücklich das wirklich gut recherchierte Buch „Im Namen des Staates“ von Andreas von Bülow, in dem der Autor keine „Verschwörungstheorien“ breittritt, sondern anhand von Unterlagen aus Untersuchungsausschüssen des deutschen Bundestages und Geheimdienstakten (vor allem der Stasi) die Vorgehensweise von Geheimdiensten in ähnlich gelagerten Fällen darlegt.

 

10 September 2009

9/11 – Haben die Verschwörungstheoretiker vielleicht doch recht?

Bookmark and Share

 

448198_58314584 In Kürze jähren sich die Anschläge des 11.September 2001 zum achten Mal. Viel wurde darüber diskutiert, gestritten, zwei Kriege hat man mit den Anschlägen zu rechtfertigen versucht, und die Bürgerrechte werden im Namen des „Krieges gegen den Terror“ immer weiter beschnitten.

Nun sollte man meinen, dass ein so einschneidendes und schwerwiegendes Ereignis möglichst lückenlos aufgeklärt oder zumindest ein ernsthafter Versuch unternommen wird, den Tathergang zu rekonstruieren und die Hintergründe zu erhellen. Aber nichts dergleichen ist passiert. Die Bush-Administration hat schnell die vermeintlichen Schuldigen präsentiert, „Krieg“ geschrien – und seither hat die Welt den Scherben auf. Von den für die Aufklärung eine jeder Straftat – und auch ein Terroranschlag ist zuerst einmal eine Straftat – entscheidenden Fragen „Wer?“, „Wie?“, „Wann?“, „Wo?“ und „Warum?“ wurden nur einige, nämlich die offensichtlichen nach dem „Wo“ und „Wann“ restlos beantwortet.

· Wer? – Bis heute ungeklärt. Die Theorie, dass Usama Bin Ladin von einer Höhle in Afghanistan aus die Anschläge koordiniert haben soll und diese dann von den 19 groß präsentierten Attentätern ausgeführt worden sein sollen, lässt sich nicht aufrechterhalten. Mindestens 5 der angeblichen Attentäter sind noch am Leben und waren mehrheitlich noch nie in den USA. Und es gibt keine Beweise dafür, dass irgendeiner der anderen Verdächtigten an Bord einer der Maschinen war. Die Überwachungsbänder, die Muhammad Atta und einen Komplizen auf dem Flughafen zeigen, stammen aus Portland, Maine. Das Video, in welchem Bin Ladin angeblich seine Verwicklung eingesteht, wurde eindeutig falsch übersetzt. Er spricht darin lediglich über die Ereignisse und verliert kein Wort über eine mögliche Beteiligung.

· Wie? – Nur teilweise geklärt. Fakt ist, dass zwei Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers gesteuert wurden. Ob von Entführern oder ferngesteuert, ist unbekannt. Warum die Türme einstürzten, ist unbekannt. 993809_53833644 Es ist jedoch physikalisch unmöglich, dass sie allein aufgrund der Einschläge der Flugzeuge so rasch in sich zusammensacken konnten. Fakt ist, das irgendein Flugobjekt in der Außenseite des Pentagon einschlug. Dass es sich dabei um die entführte Boeing 757 gehandelt hat, ist äußerst unwahrscheinlich. Erstens hätte der Pilot ein wahres Kunstflugass sein müssen, um an dieser Stelle in die Außenmauer zu krachen. Zweitens hätte das riesige Flugzeug (Breite 38 m, Höhe 13m) in einem Loch von lediglich 5 Metern Durchmesser verschwinden müssen. Drittens finden sich nirgends Flugzeugtrümmer. Es wäre das erste Mal, dass sich ein Flugzeug vollständig aufgelöst hätte. Offiziell wird von „Verdampfung“ gesprochen. Dazu hätte die Temperatur beim Einschlag aber über 3382 Grad Celsius betragen müssen, denn auch die Triebwerke aus einer Titan-Stahl-Legierung sind verschwunden. Nur was hat diese Hitze verursacht?

· Warum? – Da die Täterfrage nicht geklärt wurde, lässt sich auch die Frage nach dem Motiv bis heute nicht beantworten.

Ich bin kein dezidierter Anhänger irgendeiner der Verschwörungstheorien, von denen manche reichlich verworren erscheinen, aber fast alle werfen eine Reihe interessanter Fragen auf, die die offizielle Darstellung nicht einmal
ansatzweise zu beantworten vermag. So gesehen ist die offizielle Version der Ereignisse des 11.September 2001 die schlechteste aller Verschwörungstheorien, denn auch sie geht von einer Verschwörung aus und ist lediglich eine Theorie, weil nichts davon wisssenschaftlich oder sonst irgendwie bewiesen ist.

Sehr plausibel erscheint hingegen die Theorie, dass die Türme und das ominöse Gebäude Nummer 7 des World Trade Centers gesprengt wurden. Sie würde im Gegensatz zur offiziellen Darstellung alle beobachteten und gefilmten Abläufe schlüssig erklären.

Aber bilden Sie sich ihre eigene Meinung. Lesen Sie sich die verschiedenen Theorien durch, prüfen Sie die dargelegten Fakten und setzen Sie „Ockhams Rasiermesser“ ein. William von Ockham (englischer Philosoph, 1285? – 1349?) soll verkündet haben: „Ohne Zwang sollte man keine Vielheit annehmen.“ Damit meinte er, dass man, wenn etwas auf unterschiedliche Weisen erklärt werden kann, das Argument, das die wenigsten Annahmen voraussetzt, bevorzugen soll. In aller Kürze: Je einfacher eine Erklärung, desto besser.


Wendet man das Gebot des „Du sollst möglichst wenige und insbesondere keine vermeidbaren Voraussetzungen machen“ auf den Fall der Terroranschläge vom 11.September 2001 an, dann merkt man sehr rasch, wie viele Voraussetzungen, ja geradezu Verdrehungen von Tatsachen man machen muss, wenn man die offizielle Darstellung als Wahrheit akzeptieren möchte.

Im Zweifel hilft auch die alte römische Frage: „Cui bono?“ – „Wem nützt es?“ Wer den größten „Nutzen“ (der Ausdruck ist angesichts von Terroranschlägen nur in Anführungsstrichen tolerierbar) hat, ist auch meistens der Täter. Die Bush-Administration konnte jedenfalls aufgrund der Terroranschläge einige schon lange herbeigewünschte Kriege führen...

 

06 September 2009

Sprung ins Ungewisse

Bookmark and Share

 

  Der Mensch kann viel ertragen – wenn er will. Zum Beispiel, wenn er ein großes Ziel vor Augen hat. Aber auch andersherum, wenn die Verbitterung ihn fortreißt, der Zorn ihn aufstachelt, das „Große Trotzdem“, wie man es nennen könnte. Dennoch kann, ja muss es irgendwann zu einer Grenze kommen, wo es heißt: so geht es nicht weiter, so kann man auf Dauer einfach nicht leben.

  Dann denkt er wohl in einsamen Stunden über all das nach, was man „Zufall“ nennt und „Schicksal“ oder „Fügung“, und versucht zu ergründen, ob darin ein Sinn sein könnte, eine Gesetzmäßigkeit zu erkennen wäre. Oder ob er nur herumgewirbelt wird, wie ein welkes Blatt vom launischen Wind.

  So ergeht es einem Mann, der nicht mehr ein noch aus weiß. Was für Sinn soll darin liegen, wenn er ins Kino geht, sich einen Film ansieht, der ihn nicht interessiert, oder eine Bar aufsucht, wo es ihm nicht gelingt, sich zu betäuben; ein weiteres Kino, gleich uninteressant, ein noch anrüchigeres Lokal, wo er mit Geld nur so um sich wirft, ohne dafür auch nur das Geringste zu bekommen? copyrightjps

  Oder was für eine Gesetzmäßigkeit, wenn er ziellos durch irgendwelche Städte irrt, auf Bahnhofsbänken schläft und immer noch wo anders hinfährt, indes seine Verfassung stets elender wird, weil er es nirgendwo aushält. Zu Hause nicht, am Meer und in den Bergen nicht, schon gar nicht in den Metropolen dieser Welt, wo er zwar vorübergehend eine Bleibe findet, aber Stunden und Tage auf der Lauer liegen müsste, um ein Gespräch von wenigen Augenblicken zu erhaschen. Und dann, was für ein Gespräch...

  Genauso ausweglos ist es von Jugend an. Ein gewaltsames Herausspringen scheint die einzige Möglichkeit...

+++

  Ach ja, Titel und Würde, ein festes Einkommen, teures Gewand – ist damit schon das Leben gewonnen? Geht die Verwahrlosung nicht von innen aus?

 

03 September 2009

Michael Jackson lebt

Bookmark and Share

 

Es musste ja so kommen. Da Elvis Presley, Tupac Shakur, Jim Morrison und andere prominente Künstler lange nach ihrem „Tod“ noch unter uns weilen sollen, konnten und können die Fans des einstigen „King of Pop“ nicht zurückstehen. Auch ihr Liebling muss natürlich – nicht nur symbolisch – weiterleben und wird an allen möglichen und unmöglichen Orten vermutet, ja sogar gesichtet. „Gut informierte“ Kreise behaupten, er verstecke sich in Osteuropa, wahrscheinlich in Ungarn, und bereite sich auf eine spektakuläre „Wiederauferstehungstournee“ vor. Beweiskräftige Fotos des nun angeblich doch nicht Verstorbenen konnten allerdings bis jetzt ähnlich wie im Fall von Elvis oder dem Yeti nicht beigebracht werden. Ein seit Tagen im Internet kursierendes Video wurde nicht wie gerne behauptet als Fälschung entlarvt, sondern zeigt schlicht und ergreifend eine Nachstellung der Einlieferung des Verstorbenen ins Krankenhaus.

Als Gründe für die Inszenierung seines Ablebens geben Verschwörungstheoretiker unter anderem an:

  • Michael Jackson habe dem Druck, unter dem Mikroskop der Weltöffentlichkeit leben zu müssen, entfliehen wollen.
  • Er wolle Kraft für eine Tournee der Superlative tanken.
  • Als Meister der Publicity habe Michael Jackson das ganze inszeniert, um letztendlich alle zu überstrahlen.

Und viele ähnliche Argumente.

 

Die Fans, die nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass ihr Idol auf eine Weise dahingegangen ist, die so ganz und gar zu seinem Lebenswandel passt, übersehen in ihrem Wunschdenken einige offensichtliche Tatsachen:

  • Michael Jackson war das bekannteste und eines der markantesten Gesichter auf Erden. Sich unkenntlich zu machen, dürfte da sehr, sehr schwer fallen.
  • Er hatte gegen Ende seines Lebens massive finanzielle Probleme, vor allem an Barmitteln dürfte es gemangelt haben. Wenn man untertauchen will, muss man aber über viel Geld verfügen, um sich das Schweigen aller Mitwisser erkaufen und sich weitab der Weltöffentlichkeit komfortabel niederlassen zu können. Oder kann sich irgendjemand vorstellen, dass Michael Jackson wie Usama bin Laden in einer Hölle sitzt?
  • Der frühere „King of Pop“ war schwer krank und von allen möglichen Medikamenten abhängig. Er bräuchte also medizinische Betreuung und Zugang zu Medikamenten. In allzu abgelegenen Gegenden wäre beides schwer aufzutreiben, außerdem gäbe es viele Mitwisser, deren Schweigen man teuer erkaufen müsste (siehe oben).
  • Michael Jackson liebte es, im Mittelpunkt zu stehen. Er war und ist nichts ohne die Bewunderung der Fans. Hätte er wirklich aus dem Rampenlicht verschwinden wollen, hätte er das jederzeit tun können. Er drängte sich jedoch immer ins Scheinwerferlicht, auch zu Zeiten, da ihn kaum jemand sehen wollte.copyrightjps

Die meisten der Gerüchte, die seit seinem Tod herumschwirren, haben mit gewissen Ungereimtheiten im Zeitablauf und dem verhalten mancher Beteiligter zu tun. Daraus belieben einige hart gesottene Fans die Theorie abzuleiten, Michael Jackson könnte seinen Tod inszeniert haben, ein Umstand, den die „Hinterbliebenen“ jetzt vertuschen müssten. Es wird ziemlich sicher etwas vertuscht: Der Umstand, dass der frühere „King of Pop“ schon viel länger schwer krank war, als man die Öffentlichkeit glauben ließ. Dazu passt auch, dass es Zweifel gibt, ob der Mann, der in London anlässlich der Ankündigung der Konzertserie vor die Mikrophone trat, wirklich Michael Jackson war. Er sah jedenfalls zu gesund aus und die Stimme klang nicht wie die des Stars...

Liebe Fans, findet euch damit ab, dass eurer Idol in folge einer Überdosierung eines starken Narkotikums gestorben ist, und lasst ihn in euren Herzen und durch seine Musik weiterleben!

(P.S.: Natürlich haben die Verschwörungstheoretiker recht. Michael Jackson, Elvis Presley, Tupac Shakur, Kurt Cobain und Jim Morrison sitzen irgendwo in einer Luxusvilla, pokern, lassen sich die sonne auf den Bauch scheine und arbeiten an gemeinsamen Songs, die sie dann Lady Diana vortragen.)

 

Label Cloud