Ich möchte mich hier nicht mit den schon allzu oft gestellten Fragen befassen, etwa ob der kurz vor dem Einsturz des ersten Turmes (des Südturmes) von ganz unten aufsteigende weiße rauch von Sprengungen in den Untergeschoßen herrührt oder warum ein entführtes Passagierflugzeug völlig ungehindert in den bestgesicherten Luftraum der Welt eindringen und dort eine runde drehen kann, ehe es in das Pentagon kracht. Auch die Frage, warum Bürgermeister Giuliani schon 45 Minuten vor dem Einsturz des ersten Turmes wissen (zumindest sagen) konnte, das die Türme demnächst einstürzen werden. Oder warum sich ein mutmaßlicher islamischer Fundamentalist wie Muhammad Atta sich in Florida in einer Bar in aller Öffentlichkeit betrank. Diese und ähnliche Fragen wurden schon oft genug gestellt und oft genug – zumeist unzureichend – beantwortet. Mich interessieren zwei andere Aspekte:
1. Sollte man nicht annehmen, dass Terroristen den größtmöglichen Schaden verursachen möchten? Es wurde viel über die „geniale“ Vorbereitung der Anschläge vom 11.September 2001 gesprochen und geschrieben, aber niemand scheint sich zu fragen, warum die Attentäter die Flugzeuge so früh am Morgen in die Türme des World Trade Centers steuerten (der erste Einschlag erfolgte gegen 8 Uhr 36 Ortszeit)? Selbst islamischen Fundamentalisten sollte bekannt sein, dass die meisten Amerikaner erst um 9 Uhr zu arbeiten beginnen – es gibt sogar einen Hit mit dem Titel „9 to 5“. Hätte es da nicht mehr Sinn gemacht, die Anschläge zum Beispiel gegen halb 11 Uhr durchzuführen, wo die meisten Menschen in den Büros gewesen wären? Und warum steuerten die Attentäter das entführte Flugzeug (wenn es denn nicht etwas anderes war) beim Anschlag auf das Pentagon ausgerechnet in den Trakt, der gerade umgebaut wurde, wo doch andere Teile des riesigen Gebäudes leichter zu treffen gewesen wären? Es entsteht geradezu der Eindruck, dass die Terroristen möglichst wenige Menschen töten wollten... (Nicht das ich mir mehr Opfer gewünscht hätte. Jeder Getötete ist einer zu viel.)
2. Warum hat man sich von Seiten der Regierung nicht um lückenlose Aufklärung bemüht und so das Aufkommen von „Verschwörungstheorien“ von Anfang an unterbunden? Angesichts von Vorratsdatenspeicherung, Fingerabrücken in Reisepässen, Kopieren aller Daten von der Festplatte des Notebooks bei der Einreise in die USA, etc. wird der Bürger immer mit dem Hinweis „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“ beruhigt. Sollte Dasselbe nicht auch für Regierungen gelten? Wenn die amerikanische Regierung nichts zu verbergen hat, sollte sie endlich alle Unterlagen veröffentlichen. Es wurde zwar eine offizielle Untersuchung „veranstaltet“, aber wurden nur genehme Zeugen gehört. Eine Senatsuntersuchung zum angeblichen „Versagen der Kommunikation“ zwischen den verschiedenen Bundesbehörden – der offizielle Grund dafür, dass keine der Maschinen abgeschossen wurde, sondern das Pentagon sich stattdessen damit begnügte, die Vorgänge auf dem Radar zu verfolgen - wurde auf persönlichen Wunsch von Präsident Bush auf ein Minimum beschränkt, „um nicht wichtiges Personal und Ressourcen vom Kampf gegen den Terror abzuziehen“. In dem Moment, da man in Usama Bin Ladin den vermeintlichen Urheber der Anschläge ausgemacht hatte, war jedes Interesse an der Aufklärung der wahren Hintergründe verflogen. Dass angesichts vieler offener Fragen die „Verschwörungstheorien“ nur so sprießen mussten, war vorherzusehen.
An dieser Stelle empfehle ich noch einmal ausdrücklich das wirklich gut recherchierte Buch „Im Namen des Staates“ von Andreas von Bülow, in dem der Autor keine „Verschwörungstheorien“ breittritt, sondern anhand von Unterlagen aus Untersuchungsausschüssen des deutschen Bundestages und Geheimdienstakten (vor allem der Stasi) die Vorgehensweise von Geheimdiensten in ähnlich gelagerten Fällen darlegt.
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