12 August 2009

Banken: Die Selbstbedienung geht munter weiter

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Wenn man verfolgt, was sich auf dem Bankensektor gerade abspielt, glaubt man seinen Augen und Ohren nicht zu trauen. Während die durch verantwortungsloses economycrisis2 Handeln vieler Bankmanager ausgelöste „Wirtschaftskrise“ hunderttausende in Arbeitslosigkeit und Armut stürzt, werden den ach so erfolgreichen Herrn Bankiers bereits wieder großzügige Boni ausbezahlt. Zwar kann der einfache Bürger kein Verständnis dafür aufbringen, dass Verantwortliche von Bankinstituten, die durch milliardenschwere Staatskredite vor dem Zusammenbruch gerettet werden mussten, zusätzlich zu den fürstlichen Gagen auch noch Bonuszahlungen für ihre „hervorragenden“ Leistungen erhalten, aber jetzt wo die Unternehmen zumindest vorübergehend saniert sind, hat man die guten Vorsätze sofort über Bord geworfen und denkt nur mehr an sich. Wer am meisten für sich herausholen kann, ist der beste Banker, laut offensichtlich nach wie vor die Devise.

Und was unternehmen die Politiker dagegen? Nichts. Barack Obama, der noch im Februar die Gier der Bankmanager heftig kritisierte, ist mittlerweile von dem Plan, deren Gehälter oder zumindest die Bonuszahlungen zu begrenzen, abgekommen. Offensichtlich haben er und andere maßgebliche Persönlichkeiten Wahlkampfspenden von der Wall Street bekommen. Wer viel Geld ergaunert, kann eben in großem Stil Lobbying betreiben. (Manche Banken zahlen bereits wieder Boni aus, deren Summe den erwirtschafteten Gewinn um mehr als das Doppelte (!) übersteigt.) Aber auch in der EU und in der Schweiz ist wenig bis gar nichts geschehen. Überall spricht man sich gegen staatliche Eingriffe zur Beschränkung von Managergehältern aus. „Der Markt wird das schon regeln“, ist der allgemeine Leitspruch. Aber der Markt regelt diese Missstände eben nicht, sonst wäre es ja gar nicht erst zu der Krise gekommen. In der Schweiz hat die Großbank UBS, die erst vor kurzem durch Staatszuschüsse in Milliardenhöhe vor dem Zusammenbruch bewahrt werden musste, 1.7 Milliarden Franken (!) für Bonuszahlungen bereitgestellt. Und im Schweizer Bundesrat wurde beschlossen, dies tatenlos hinzunehmen, während die Volksseele kocht. Das ein ums andere Mal gebrauchte Argument: „Um gute Manager zu bekommen, muss man hohe Gagen bezahlen“.
Der Ausbruch der Krise beweist aber doch, dass die Bankmanager (zumindest viele von ihnen) diese unverschämt hohen Bezüge nicht verdienen. Entspräche die Qualität ihrer Leistung der Höhe ihrer Gagen und Bonuszahlungen, dann hätte es nie zu der Krise kommen dürfen. In Wahrheit erbrachten und erbringen diese Herrschaften in den meisten Fällen gar keine besonderen Leistungen, sie machen vielmehr einfach das, was alle anderen auch tun oder ihnen von Rating-Agenturen und Beraterfirmen empfohlen wird, ohne die Geschäfte und deren mögliche Entwicklung auch nur annähernd zu verstehen. Wie lange das die so genannte Öffentlichkeit noch hinnehmen wird, ist noch nicht abzuschätzen. Es wird sich jedoch etwas ändern müssen.

Banken sind Dienstleistungsunternehmen und haben folglich für die Kunden da zu sein, und nicht umgekehrt. Derzeit sieht es leider mehr danach aus, als wären der Staat und die Steuerzahler dazu da, das Luxusleben der selbstgefälligen Bankmanager zu finanzieren.

Irgendjemand hat einmal gesagt: „Nur ein dummer Verbrecher überfällt eine Bank, der gescheite eröffnet eine. Hier und heute ist man versucht, dem zuzustimmen.

 

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