24 Juli 2009

Überlegungen den Krieg betreffend

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Verfolgt man die Geschichte kriegerischer Auseinandersetzungen, dann muss man wohl oder übel zu dem Schluss kommen, dass lediglich drei Faktoren für den Sieg ausschlaggebend sind, nämlich:

  • Personelle und/oder materielle Überlegenheit: Der Zweite Weltkrieg wurde durch die enormen wirtschaftlichen Kapazitäten der USA, besonders auf den Gebieten Schiff- und Flugzeugbau gewonnen. Den Amerikanischen Bürgerkrieg konnten die Nordstaaten in erster Linie durch die größere Anzahl an Soldaten und die besseren Eisenbahnverbindungen für sich entscheiden. Materielle Überlegenheit (Metallrüstungen und Gewehre) führten zum Sieg der spanischen Eroberer über die Indianer Lateinamerikas. Es ließen sich noch unzählige weitere Beispiele anführen.  Die Überlegenheit kann auch in einer besseren Anpassung an die Gegebenheiten bestehen.

  • Überraschung: Kann man nicht auf Überlegenheit bauen, dann ist Überraschung oft eine sehr wirkungsvolle Taktik. Rommels Erfolge in Nordafrika, aber auch schon im Ersten Weltkrieg waren vor allem auf die schnellen Vorstöße, also auf das Überraschungsmoment zurückzuführen. Der so genannte „Blitzkrieg“ stellte eine Mischung aus Überraschung (Schnelligkeit) und lokal konzentrierter Überlegenheit dar. Die Mongolen und Timur, genannt Tamerlan, waren Meister des Überraschungsangriffs, wenn auch oft zahlenmäßige Überlegenheit zu ihren spektakulären Erfolgen beigetragen hat. Und Napoleon wurde bei Waterloo Opfer einer negativen Überraschung, nämlich eines Grabens, den er bei der Erkundung des Geländes übersehen worden hatte und der in der Folge seiner Reiterei zum Verhängnis wurde.

 

  • Verrat (List): Bei Belagerungen zu allen Zeiten oft die einzig zielführende Taktik. Schon in Vergils „Aeneis“ wird die Pattstellung bei der Belagerung von Troia durch eine List, das berühmte troische Pferd (ja, es heißt troisch und nicht trojanisch, denn Troia wurde im Griechischen mit I und nicht mit J geschrieben), überwunden. Zahllos sind die überlieferten Fälle, in denen Verbündete mitten in der Schlacht die Seiten wechselten oder nicht in das Geschehen eingriffen.

Man wird sich schwer tun, bedeutende kriegerische Ereignisse zu finden, die nicht durch einen der oder aber eine Kombination der drei genannten Faktoren entschieden wurden.


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