18 Juli 2009

Wurde Michael Jackson ermordet?

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Seit einigen Tagen geistern immer mehr Meldungen durch die Medien, die in den Raum stellen, der „King of Pop“ könnte ermordet worden sein. Auch Mitglieder seiner Familie, z.B.: seine Schwester La Toya, haben sich dahingehend geäußert. Und wie bei Gerüchten dieser Art üblich, ist die Internetgemeinde sofort auf den Zug aufgesprungen. Seitdem wird in verschiedensten Foren, Communities und vor allem auf Twitter spekuliert und fantasiert was das Zeug hält.

Nach den in den USA zur Anwendung kommenden Gesetzen, die jeden Todesfall im Zusammenhang mit einer Straftat, ob beabsichtigt oder nicht, spielt dabei keine Rolle, als Mord klassifizieren, mag dies zutreffend sein. Hier in Europa, wo die Gesetze zum Glück dem Vorsatz des Täters glücklicherweise mehr Bedeutung beimessen, könnte man höchstens eine anklage wegen fahrlässiger Tötung in Betracht ziehen. Nur gegen wen? 

Versuchen nicht alle, die jetzt so laut „Mord“ schreien, von ihrer eigenen blue syringe Verantwortung abzulenken und irgendeinen anderen Schuldigen zu finden? Es dürfte unbestritten sein, dass Michael Jackson über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinweg starke schmerzstillende Mittel eingenommen hat und aller Wahrscheinlichkeit nach  von einem oder mehreren abhängig gewesen ist. Darüber hinaus hatte er offensichtlich schwere psychische Probleme, denn er hielt sich nach eigenen Angaben für Peter Pan, und dass er eine masochistische, von einem Selbstbestrafungs- oder Selbstverstümmelungstrieb beeinflusste Neigung zu „schönheitschirurgischen“ Eingriffen hatte, wird wohl kaum jemand bestreiten können. Seinem gesamten Umfeld musste dies bekannt gewesen sein, und so mancher wird diese Neigungen und Abhängigkeiten unterstützt und zu seinem eigenen Vorteil ausgenützt haben. Aber trotz offensichtlicher Probleme hat niemand etwas dagegen unternommen. Die Schuld nun einem einzigen zuschieben zu wollen, nur weil er das Pech hatte, das letzte Rezept einzulösen oder vielleicht die letzte Spritze zu verabreichen, scheint mehr als unfair. Michael Jackson wurde seine Medikamentenabhängigkeit zum Verhängnis. Und alle, die ihm über viele Jahre bei der Beschaffung von Arzneimitteln behilflich gewesen sind oder auch nur nach dem Motto „Ich will es gar nicht so genau wissen“ weggesehen haben, tragen Mitschuld an seinem Ableben.

Im Fall von Michael Jackson wäre wohl eine (vorübergehende) Einweisung in eine psychiatrische Klinik mit verbunden mit einem strikten Entzugsprogramm die einzige mögliche Rettung gewesen. Da man mit Künstlern und reichen Menschen viel nachsichtiger ist als mit Normalsterblichen, nicht von Problemen und Süchten spricht, sondern seltsames und krankhaftes Verhalten als lieber „exzentrisch“ bezeichnet und ihre vielleicht sogar für interessant, für medienwirksam und damit karriereförderlich hält, wird zu oft zu lange zugewartet – mit den bekannten tragischen Folgen.

 

2 Kommentare:

  1. Na ja, was heißt von der eigenen Verantwortung abzulenken? Immerhin hab ich mit dem Mord nichts zu tun und er wurde bereits aufgeklärt:

    http://wwww.uiuiuiuiuiuiui.de/mord-michael-jackson-aufgeklaert

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  2. Mitverantwortlich sind natürlich die Menschen aus Michael Jacksons Umfeld, die den jahrelangen Medikamentenmissbrauch und seine psychischen Probleme mitbekommen haben müssen.

    Juristisch wird man aller Wahrscheinlichkeit die Schuld an seinem Ableben seinem letzten Arzt, Dr.Murray, zuschieben, aber moralisch sind sehr viele weitere Personen mitverantwortlich. Jemand, der stärkste Narkosemittel zum Einschlafen benötigt, muss schon über lange Zeit Schlafmittel eingenommen haben. Wer hat sie ihm verschrieben oder besorgt? Die Anschuldigungen gegen Dr.Murray sind ein klassischer Fall von "Den Letzten beissen die Hunde".

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