Bei der Oscarverleihung letzte Nacht wurden eine Reihe von Rivalitäten auf die Spitze getrieben – Sandra Bullock vs Meryl Streep, Alec Baldwin vs Steve Martin.
Lähmende Langeweile vs das Bedürfnis, sich eine Kugel in den Kopf zu jagen. Aber die wahrscheinlich größte Oscarrivalität war diejenige zwischen „Avatar“ und „The Hurt Locker“. Der eine Film ein engagiertes Drama mit geringem Budget über die moderne Kriegsführung, der andere die teuerste PS 3 Szenenmontage aller Zeiten. Der eine ein kommerzieller Moloch, der andere ein Flop. Der eine von einer Frau inszeniert, der andere von einem Mann mit der Frisur einer Frau, was so ziemlich auf dasselbe hinausläuft. Welchem dieser Filme würde die Oscar-Preisverleihung den großen Triumph bescheren?
Wie sich herausstellte, sollte der es der Abend von „The Hurt Locker“ werden. Deshalb scheint es angebracht, dass Sie langsam vorgeben, dieses Meisterwerk schon gesehen zu haben.
Aller Wahrscheinlichkeit nach haben Sie mittlerweile schon Bilder von den Academy Awards alias Oscars gesehen. Und falls nicht, haben sie vielleicht eines der Milliarden Liveblogs über die Verleihung verfolgt, die so ziemlich jede Website auf der ganzen Welt letzte Nacht eingerichtet hatte. Und falls sie auch das nicht getan haben, dann haben Sie vielleicht in der Zeitung darüber gelesen oder Gespräche von Freunden oder Arbeitskollegen über dieses Thema mitbekommen. Aber falls nichts davon auf Sie zutrifft, dann - Willkommen bei diesem Beitrag!
Hier nun eine kurze Aufstellung der wichtigsten Gewinner der Academy Awards 2010. Nur für den Fall, dass Sie noch nicht Bescheid wissen. Aber das tun Sie sicher. Deshalb frage ich mich ernsthaft, warum ich mir überhaupt diese Mühe mache.
Bester Darsteller in eine Nebenrolle – Christoph Waltz, für den extrem überzeugenden deutschen Akzent, den er sich für „Inglourious Bastards“ in monatelanger Arbeit antrainiert hat.
Beste Darstellerin in einer Nebenrolle – Mo´Nique, was bedeutet, dass sie damit anfangen muss, ihren Familiennamen nach und nach auf die Plakate und in die Credits ihrer Filme hineinzureklamieren, wie es etwa Dwayne „The Rock“ Johnson getan hat, schließlich ist sie jetzt eine echte Schauspielerin.
Bester Schauspieler – Jeff Bridges, nicht weil „Crazy Heart“ so gut ist – denn das ist der Film nicht -, sondern weil er jetzt Bart trägt und voraussichtlich nie mehr nominiert wird, da er eine Hauptrolle in dem verdammten „Tron“-Film übernommen hat.
Beste Schauspielerin – Sandra Bullock, die während ihrer Dankesrede nicht wirklich überzeugend weinen konnte, vermutlich weil sie ihre Gesichtshaut so stark straffen ließ, dass ihre Tränendrüsen jetzt hinter den Ohren sitzen.
Bester Film – „The Hurt Locker“, eine magisch-futuristische Geschichte über die friedliebende Rasse der Na´vi und ihren Kampf gegen die Kolonisierung durch...oh, nein, Entschuldigung, es ist der Film über Explosionen und traurig dreinschauende Menschen. Armer alter James Cameron, nicht wahr?
Beste Regie – Kathryn Bigelow, die die erste Frau ist, die je einen Oscar gewann. Noch nie zuvor hat eine Frau einen Oscar gewonnen, nicht einmal in den Kategorien „Beste Schauspielerin“ und „Beste Schauspielerin in einer Nebenrolle“, in denen schon 81 Mal Preise vergeben wurden. Wahrlich, Kathryn Bigelow ist eine Visionärin und Pionierin. Ihre Dankesrede handelte wahrscheinlich von Monatsblutungen oder davon, wie gerne sie Kuchen isst. Ich habe nicht wirklich zugehört.
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