Alle, die es noch nicht wissen – vielleicht sind Sie zu cool, zu beschäftigt, oder auch zu fertig, um sich dafür zu interessieren -, seien hiermit daran erinnert, dass am Sonntag zum 389 Mal die Academy Awards, auch bekannt als „Oscars“, vergeben werden.
Ja, ich bin wirklich aufgeregt.
All die Stars werden in ihren Galaroben beziehungsweise perfekt sitzenden Anzügen über den roten Teppich schreiten. Gleich danach wird man sie im Auditorium mit Geschenken nur so überhäufen. Dieser Teil des Abends gefällt mir besonders gut. (Gebet denen, die mehr als genug haben, oh ja!)
Um alle in die richtige Stimmung fürs Dauerklatschen vor dem Fernsehgerät zu versetzen, möchte ich hier einige Voraussagen wagen.
Auch heuer wird es wieder der seit der letzten Verleihung Verstorbenen gedacht werden
Diesen Gedenkteil lieben sie einfach bei den Oscars – Sie wissen schon, wo traurige Musik gespielt wird und man Ihnen Bilder von Leuten zeigt, die Sie nicht kennen, bis irgendwann jemand auftaucht, den Sie kennen. In diesem Jahr wird dieser Jemand wahrscheinlich Patrick Swayze sein. Mit der anrührenden Musik und all den Bildern von Kameramännern und Tontechnikern, wird dieser Teil des Abends von Frauen beiderlei Geschlechts zu ausgiebigem öffentlichem und hysterischem Weinen genutzt werden.
Kein Scientologe wird gewinnen
Falls die Scientologen wirklich eines Tages bei den Oscars etwas gewinnen wollen, dann sollten sie bessere Schauspieler in ihre Organisation aufnehmen. Nicht ein einziger der Ihren ist heuer nominiert. Nicht einer. Es ist ein trauriges Jahr für Scientology.
Es wird eine große – und für so manchen unangenehme – Überraschung geben
Letztes Jahr hätte Mickey Rourke gewinnen sollen. Und einige Jahre davor wurde Goodfellas von diesem Film niedergemacht, in dem Kevin Costner einen Mann spielt, der all die jungen und hübschen Frauen ignoriert, die in tief ausgeschnittenen Kleidern die Ballsäle frequentieren, nur um irgendwo im Nirgendwo mit jungen Wölfen zu tanzen. Es gibt so gut wie immer eine Riesenüberraschung. In diesem Jahr könnte es passieren, dass James Cameron – wieder einmal der „König der Welt“ nach seinem Megaerfolg mit dem 3D-Film über die umweltbewussten blauen Menschen – der K.O.-Schlag bei den Oscars versetzt wird und er ohne Trophäe heimgehen muss.
Eine Dame wird weinen
Die Oscarverleihung verlangt nach Tränen. Bevorzugt weibliche, die langsam beginnen, wie das sanfte Tropfen aus einem Wasserhahn in einer Studentenbude, und sich in der Folge zu etwas viel Imposanterem steigern, etwa einem Gewitterregen, der auf ein Blechdach niederprasselt. Diese Tränen werden wir sicher nicht von sich am Bart kratzenden Pfeifenrauchern wie Meryl Streep oder Helen Mirren zu sehen bekommen. Aus diesem Grund können Sie damit rechnen, dass der Oscar an Sandra Bullock geht, oder aber an die Fettleibige aus „Precious“ – in beiden Schauspielerinnen-Kategorien.
Jemand wird einen vergnügten Song zum besten geben
Dieses Mal haben Alec Baldwin und Steve Martin die Aufgabe, den Abend mit humorigen Sprüchen etwas aufzulockern, weshalb die Chancen gut stehen, dass die beiden ein lustiges Liedchen singen. Von außen wird es wie ein harmloser Spaß wirken, aber in ihrem Inneren wird das Kind, das sie einst waren, sie unter Tränen anflehen, mit dem Singen aufzuhören. Dazu hätte es nicht kommen sollen. „Warum singst du ein Lied?“, flennt der Kleine, der noch immer den bunten Cowboyhut trägt, der einst in ihm den Wunsch weckte, Schauspieler zu werden. „Du bist kein Sänger!“
Elton John wird eine Party veranstalten
Macht er immer. Liebt einfach Partys, dieser Elton John. Ist ganz verrückt danach.
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